Ein Hauch von Regen schmiegt sich an mich
Der nasse Duft, Gestank der Erlösung
Gesellt sich zum leisen Flüstern des Waldes
Die stehende Schwüle lässt Unheil erahnen
Im fauligen Horizont spielen Gelb und Schwarz
Zaghaft bedecken ihn die schweren Wolken
Und die stinkende Luft steht lauernden still
Ihr trockenes Knistern ist der einzige Laut
Ein Sturm zieht auf…
Verspielt wirft der Wind die Äste herum
Ächzend beugen sich die Bäume unter seiner Kraft
Das Rauschen der Blätter begleitet mein Wandern
Und Schutz kommt nicht in Sicht
Die regenschwangeren Wolken öffnen ihre Pforten
Vereinzelt benetzen ihre Tränen mein Gesicht
Und Nebel steigt über das fruchtig feuchte Gras herauf
Raubt mir den Blick, doch nicht zurück
Ein Sturm zieht auf…
Dunkelheit umfängt das Land
Wieder lässt der Himmel Sintflut los
Regen bringt die Reinheit zurück
Und verschont auch nicht mich
Der Sturm misst seine Kraft
Brüllend formt er das Land nach seinem Willen
Erneuerung ist seine Losung
Und er bringt sie ohne Gnade
Und Schwärze legt sich um mich
Nur die Blitze lassen den Weg erahnen
Grausamer Donner wohin man blickt
Nur aus Zerstörung entsteht neu Leben
Das Unverhoffte schlägt mich nieder
Erinnerung mein treuster Freund lässt mich zurück
In Kälte, Nässe und in Angst
Und Einsamkeit schreit durch die Nacht, umarme mich
Rötlich zieht das Morgengrauen hinauf zu seinem Thron
Dringt an meine schweren Lider
Schenkt mir einen frischen Blick auf den jungen Tag
Mit neuer Sonn‘ und auch neuen Stürmen
Ein Sturm zog auf…