Die Frist ist um,
und abermals verstrichen sind sieben Jahr'.
Voll Überdruß wirft mich das Meer ans Land . . .
Ha, Stolzer Ozean!
In kurzer Frist sollst du mich wieder tragen!
Dein Trotz ist beugsam,
doch ewig meine Qual!
Das Heil, das auf dem Land ich suche,
nie werd' ich es finden!
Euch, des Weltmeers Fluten; bleib' ich getreu,
bis eure letzte Welle sich bricht,
und euer letztes Naß versiegt!
Wie oft in Meeres tiefsten Schund
stürzt' ich voll Sehnsucht mich hinab:
doch ach! den Tod, ich fand ihn nicht!
Da, wo der Schiffe furchtbar' Grab,
trieb mein Schiff ich zum Klippengrund;
Doch ach! mein Grab, es schloß sich nicht.
Verhöhnend droht' ich dem Piraten,
in wildem Kampfe erhofft ich Tod.
"Hier," rief ich, "zeige deine Taten,
Von Schätzen voll sind Schiff und Boot!"
Doch ach! des Meer's barbar'scher Sohn
schlägt bang das Kreuz und flïgt davon.
Wie oft in Meeres tiefsten Schlund
stürzt' ich voll Sehnsucht mich hinab.
Da, wo der Schiffe fürchtbar Grab
trieb mein Schiff ich im Klippengrund:
Nirgends ein Grab! Niemals der Tod!
Dies der Verdammis Schreckgebot.
Dich frage ich, gepreisner Engel Gottes,
der meines Heils Bedingung mir gewann;
war ich Unsel'ger Spielwerk deines Spottes,
als die Erlösung du mir zeigtest an?
Vergeb'ne Hoffnung! Furchtbar eitler Wahn!
Un ew'ge Treu' auf Erden - ist's getan!
Nur eine Hoffnung soll mir bleiben,
nur eine unerschuettert steh'n:
so lang' der Erde Keim' auch treiben,
so muß sie doch zugrunde gehn!
Tag des Gerichtes! Jüngster Tag!
Wann brichst du an in meine Nacht?
Wann dröhnt er, der Vernichtungschlag,
mit dem die Welt zusammenkracht?
Wann alle Toten auferstehn.
Dann werde ich in Nichts vergehn.
Ihr Welten, endet euren Lauf!
Ew'ge Vernichtung, nimm mich auf!