DIE GOLDNEN FISCHE VOM ARBERSEE
An einem Herbstag vor langer Zeit
Schritt ein Fischer hoch zum Abersee
Sich wünschend einen guten Fang
So trat sein Kahn ins Wasser ein.
Die hölzerne Angel in seinen Händen
Den Haken schon in Nass getaucht
Die Fischersrute in festem Griff
Und bald es an der Leine zerrt
Alte Sagen mir erzählen
Künden von vergangenem
Oft lehrreich ist das alte Wissen
Weisen jüngeren der Ergrauten Weg!
Tief verwurzelt in uns allen
Der Heimat Seele sie entsprungen
nimm sie an, sei du selbst, sieh das Wahre
folge nicht niedrem wie der Fischersmann !
an der rüttelnden Schnur er zog
und schon kam ein Fisch ans Licht
der Fischer ward alsbald bleich vor Schreck
als das Tier zu sprechen Begann.
“Fischersmann, so sage mir nun
was willst du mit mir den tun?
Ich bin nur ein kleiner Fisch
Mein Tod, der nützt dir nichts!
Dort unten in der Dunkelheit
Schwimmen Brocken in purgoldnem Kleid
Wer diese Fische dort unten fängt,
Der lacht sogar den König aus!”
“Wenn dies wahr ist” sagte der Fischer
“so lass ich dich gern weiterschwimmen.
Sieh nur zu, dass auch du goldnen wirst”
Und so warf er den Fisch in den See
Den Fischersmann mit glänzenden Augen
Der Kahn schon ins Schilfe führt.
Erfüllt von Habsucht, lechzend
Der Mann sich weit über den Rande beugt…..
Tief im Nass, in des Wassers Reich
Glaubt der Fischer ein schwimmern zu sehen
Doch von Mannesschwere das Boot bald wankt
Schon dreht es sich, hört auf zu widerstehen
Von Habsucht verführt er nun ins Wasser stürzt
sinkend in die kalte Dunkelheit
Schilf und See sein gierig Opfer empfängt
Nie mehr ward der Fischer gesehen!